Mittwoch, 22. Dezember 2010

Peperoni und Paprika: Scharfe und milde Früchtchen aus dem Garten


Peperoni, Pfefferoni, Scharfe Paprika, Chilis.... egal wie man sie nennt, die scharfen Schoten sind zwar nicht jedermanns Sache, aber sie haben mittlerweile doch auch bei uns viele Freunde gefunden. Ursprünglich stammen sie aus Lateinamerika. Das Original ist scharf, die milderen und ganz milden Varianten wurden mühevoll gezüchtet. Vermutlich soll die leuchtend rote Farbe Vögel anziehen, welche die Samen verbreiten und die Schärfe dafür sorgen, dass Säugetiere nicht daran gehen, weil sie weniger mobil und damit nicht so effizient beim Verschleppen der Samen sind.
Übrigens sind Peperoni sehr gesund: Die Schärfe brennt keine Löcher in die Magenwände, auch wenn es sich beim Essen manchmal so anfühlt als wenn das passieren müsste. Im Gegenteil, Chilis tun dem Magen sogar gut und regen die Verdauung an. Außerdem wirken sie ein wenig kreislaufstützend, also insgesamt ganz ähnlich wie ein Schnäpschen nach dem Essen - nur ohne Promille und natürlich auch ohne Risiko für den lieben Führerschein. Dass Paprika viel Vitamin C enthalten, wird sich bei den scharfen Varianten wohl weniger auswirken, als bei den milden, die man ja in viel größeren Mengen verzehren kann. Scharfe Paprika sollen auch antibiotisch wirken, weswegen sie vor allem in heißen Ländern viel verwendet werden um den dort häufigen Magen-Darm-Infektionen vorzubeugen.
Mittlerweile wird den Paprikaschoten sogar eine vorbeugende Wirkung gegen Krebs nachgesagt. Damit das dabei beteiligte Beta-Karotin entsteht, müssen sie allerdings erhitzt werden, was den anderen gesunden Bestandteilen leider abträglich ist. Schonendes Garen, beispielsweise im Wok oder durch Dämpfen dürfte hier eine Lösung bieten. Oder man isst sie sowohl roh als auch gegart, dann bereichern sie sowohl die warme als auch die kalte Küche. Wenn man dann außer den Scharfen auch die milden Varianten verwendet, dürften auch leicht die Mengen an Fruchtfleisch zusammenkommen, die erforderlich sind, damit genug Vitamin C und Beta-Karotin aufgenommen werden. Zum Glück isst man sich ja weder milde Paprika noch Peperoni so leicht über.


Pflänzchen vorziehen im Haus


Im Winter gibt es im Garten ja nicht viel zu tun, sieht man einmal von Planungsarbeiten und dem Instandsetzen von Werkzeugen, Geräten und Maschinen ab. Je weiter die kalte Jahreszeit voranschreitet, um so näher rückt aber natürlich auch das Frühjahr. Je nachdem, welche Möglichkeiten man hinsichtlich Frühbeet und Gewächshaus hat, kann man im Spätwinter oder sogar schon früher mit der Anzucht von Pflänzchen im Haus beginnen.

Ziemlich früh kann zum Beispiel das Ziehen der Tomatenpflanzen losgehen, obwohl sie erst recht spät, nämlich nach den Eisheiligen,  also zu Beginn der zweiten Maihälfte, ins Freiland kommen. Der traditionelle Termin für die Aussaat ist hier Mariae Lichtmess, also der zweite Februar. Noch früher sind die Peperoni drann, die man Ende Dezember oder Anfang Januar sät. Wenn man das so früh tut, wird man ziemlich sicher bereits blühende Pflanzen mit den Tomaten zusammen in den Garten auspflanzen können. Möglicherweise haben sich zu diesem Zeitpunkt sogar bereits die ersten Fruchtansätze gebildet. Wenn dass Wetter mitspielt, kann man dann bereits für Ende Juni, Anfang Juli auf die ersten roten Schoten hoffen.
Wer in einer klimatisch begünstigten Gegend wohnt und/oder Frühbeet bzw. Gewächshaus besitzt, kann mit manchen Gemüsen bereits Ende Februar oder Anfang März ins Freie. Entsprechend früh muss man dann auch hier vorziehen, wenn man mit selbst gezogenen Pflänzchen arbeiten will. leider kann einem hier das Wetter einen argen Strich durch die Rechnung machen: Wenn es dumm läuft können ja, so wie 2005 und 2006 Anfang bis Mitte März noch durchaus Frost und Schneelage herrschen. Da Gemüsesamen aber im Allgemeinen recht preisgünstig sind (man muss ja nicht die unverschämt teuren F1-Hybriden kaufen) lohnt sich das Risiko jedoch, zumindest, wenn Anzeichen und Langzeitprognosen auf einen einigermaßen zeitigen Frühjahresbeginn hindeuten.


Kümmelsuppe mit geröstetem Brot


Ein richtiges Arme-Leute-Essen, das - zumindest wenn man Kümmel mag - doch recht lecker schmeckt, ist die Kümmelsuppe mit geröstetem Brot. Früher machte man sie gerne, wenn sich harte Brotreste angesammelt hatten, die sich so verwerten ließen. Natürlich kann man auch frisches Brot nehmen - oder übrig gebliebene Brötchen vom Vortag, wen einem die zu hart geworden sind.

Die Zubereitung ist denkbar einfach: Das Brot schneidet man in Würfel und röstet es mit etwas Fett in der Pfanne. Für die Suppe macht man mit Fett und Mehl ein wenig Einbrenne im Suppentopf und gießt mit Wasser auf. Es darf wirklich nur wenig Einbrenne sein, denn die Kümmelsuppe soll keine gebundene Suppe werden.

Dann gibt man noch den Kümmel und etwas Salz hinzu und lässt die Suppe eine Weile kochen. Wenn man gemahlenen Kümmel verwendet, nimmt sie den Kümmelgeschmack leichter an. In diesem Falle sollte man jedoch trotzdem auch etwas ganzen Kümmel hinzugeben, denn das Beißen auf die Kümmelkörner gehört bei der Kümmelsuppe mit geröstetem Brot zum "Esserlebenis".

Wenn die Suppe genug gekocht hat, kann man sie servieren. Das geröstete Brot kommt in die Suppenteller oder -tassen und dann wird die Kümmelsuppe darüber geschöpft. Am besten eignet sich die Kümmelsuppe mit geröstetem Brot eher als Vorsuppe oder Zwischenmahlzeit, es sei denn, man hat sehr viel geröstetes Brot.

Wenn man zum Rösten des Brotes und für die Einbrenne Butter verwendet, hat man ein Essen für Ovo-Lacto-Vegetarier, nimmt man Pflanzenfett, geht die Kümmelsuppe mit geröstetem Brot sogar als veganes Gericht durch. Auf jeden Fall jedoch kostet sie fast nichts und schmeckt lecker - wenn man eben Kümmel mag. Für Leute, die Kümmel und vor allem das Beißen auf Kümmelkörner nicht ausstehen können, ist sie natürlich nichts.

Übrigens:
Wenn das Sparen am Essen heute auch nicht mehr nötig sein sollte, lohnt es sich doch, bei den Stromkosten darauf zu achten, das man nicht zuviel bezahlt. Was im Einzelfall hier machbar ist, kann man mit diesem Stromtarifrechner feststellen.
   

Beamtenstippe und Schusterstippe


In Norddeutschland und in Berlin kannte man früher die Beamtenstippe als Arme-Leute-Essen. "Stippe" ist ein dort gebräuchlicher Ausdruck für Soße, weil man in eine solche ja etwas einstippen, also eintunken kann. Auch "Tunke" hört man ja noch manchmal als Synonym für "Soße". Der Name Beamtenstippe kommt wohl daher, dass kleine Beamte früher nicht viel Geld hatten und ihre Frauen daher preisgünstig kochen mussten.
Manche nennen die Beamtenstippe auch Schneiderstippe oder Lehrerstippe, denn auch Schneider und Lehrer hatten früher nicht viel Geld. Über die frühere Armut der Lehrer berichtet ja auch das bekannte lustige Lied vom armen Dorfschulmeisterlein aus dem Schwabenland.

Unter der Beamtenstippe versteht man meist eine braune Soße, die mit Hilfe von angebratenem gemischtem Hackfleisch gemacht wird. Man kann sie mit Kartoffeln oder Kartoffelbrei essen, aber auch mit Brot aufgetunkt schmeckt sie recht lecker. Wenn man eine authentische Beamtenstippe kochen wollte, müsste man sicher versuchen mit möglichst wenig Hackfleisch möglichst viel Soße zu erzeugen, Vermutlich machten die Beamtenfrauen das früher so, denn der Sinn der Sache war es ja, ein billiges Essen zu erzeugen.

Beamtenstippe

Heute kann man natürlich mehr Hackfleisch nehmen. Das wird dann ein recht leckeres Essen, das umso mehr einem Haschee ähnelt, je mehr Hackfleisch man nimmt. Wenn man Kartoffelbrei dazu isst, kann man sich daraus einen Ring auf dem Teller machen, in den man die Beamtenstippe hinein gibt.

Die Zubereitung der Beamtenstippe ist einfach. Man brät Zwiebeln an, gibt das Hackfleisch zu und brät es ebenfalls an. Dann überstäubt man mit Mehl, löscht mit Wasser und erzeugt so die Soße. Gewürzt wird mit Salz und Pfeffer, manche empfehlen auch ein oder zwei Lorbeerblätter. Natürlich kann man, wenn man mag, auch noch andere Gewürze nehmen, zum Beispiel Cayennepfeffer für Leute, die gerne scharf essen.

Zu Beamtenstippe mit Kartoffelbrei kann man beispielsweise einen grünen oder gemischten Salat reichen. So bekommt man ein leckeres Essen, dass schnell zubereitet ist und nicht allzu viel kostet.

Schusterstippe
Zur Schusterstippe sagt man auch Speckstippe, denn genau daraus wird sie gemacht. Der Name Schusterstippe rührt wohl ebenfalls daher, dass es sich dabei um ein sehr preisgünstiges Essen handelt. Auch Schuster gehörten ja früher nicht gerade zu den wohlhabenden Leuten.

Für die Schusterstippe brät man Speckwürfel aus und bräunt dann ganze oder halbe Zwiebelringe im austretenden Fett an. je stärker man die Zwiebeln bräunt, um so kräftiger wird die Soße. Wie bei der Beamtenstippe überstäubt man mit Mehl, löscht mit Wasser. Gewürzt wird mit Pfeffer und gegebenfalls noch Salz, falls der Speck noch nicht genug Salz mitgebracht hat. Typischerweise isst man die Schusterstippe mit ungesalzenen Pellkartoffeln, daher empfehlen manche, dass sie recht sämig und salzig sein soll. Dazu kann man natürlich auch wieder Salat essen.

Wie die Beamtenstippe auch ist die Schusterstippe ein schneller und preisgünstiges Essen, das nicht viel kostet und trotzdem, vor allem mit einem Salat ergänzt, eine "runde" Mahlzeit abgibt. Es wäre schade, wenn solche Gerichte in Vergessenheit geraten würden. Sie sind nicht nur ein Stück deutsche Kultur, sondern auch eine nette Abwechslung auf dem Speisezettel.

Übrigens:
Wenn man heute zum Glück auch nicht mehr so sehr wie früher beim Essen sparen muss, bei den Stromkosten sollte man es durchaus noch tun. Mit dem richtigen Tarif lässt sich da einiges herausholen. Was hier individuell machbar ist, kann man mit diesem Stromtarifrechner feststellen.    

Dienstag, 21. Dezember 2010

Lecker an kalten Tagen: Grog, Pharisäer und Tote Tante


Obwohl Norddeutschland ja kein so kaltes Klima hat wie in unserem fernab der Küste gelegene Süden, kommen die alkoholischen Getränke für kalte Tage komischerweise vornehmlich von dort und nicht etwa aus Schwäbisch Sibirien, dem Hochschwarzwald oder den Alpen. Wobei ja letztere immerhin noch den Jagertee zu bieten haben, den man aber auch als modifizierten Grog ansehen kann.
Vielleicht liegt es ja am Wind und am auf See sein, dass die klassischen alkoholischen Aufwärmer aus den Landen gleich hinter der Waterkant stammen. Wie dem auch sei: Auch weit von der Küste zur Anwendung gebracht entfalten sie ihre volle Wirksamkeit. Und zwar im Guten wie im Bösen: So fein ein Grog oder auch pure harte Sachen an kalten Tagen auch sein können, man sollt sie erst genießen, wenn man wieder im Warmen ist. Die aufwärmende Wirkung von Alkohol ist nämlich eine trügerische: Er erweitert die Blutgefäße der Haut, bewirkt damit ein subjektives Wärmegefühl, aber gleichzeitig auch eine verstärkte Wärmeabgabe, also eine Auskühlung des Körpers. Wenn man aber nach dem Segeltörn in der warmen Kajüte, nach dem Winterspaziergang oder der Skitour im gemütlichen Zimmer ist, dann sind die alkoholischen Aufwärmer angezeigt.
Grog
Das Rezept für Grog kennt jeder: Rum muss, Zucker kann, Wasser muss nicht. Oder: Rum, heißes Wasser und Zucker - man trinkt, füllt mit Rum auf, trinkt, füllt mit Rum auf... Ein Variante des Grogs, die aus Neuengland stammen soll, ist diese: Außer Zucker und Rum gibt man noch etwas Butter und Zimt in das heiße Wasser. Andere Alkoholsorten mit heißem Wasser, Zitrone  und Gewürzen bezeichnet man als Hot Toddy, so dass Hot Toddy und Grog nicht so genau gegeneinander abzugrenzen sind. Was man genau alles hinein tut, bleibt, wie der Alkoholgehalt auch, sowieso dem eigenen Geschmack überlassen.
Pharisäer und Irish Coffee
Der Pharisäer dürfte mittlerweile ziemlich bekannt sein: Ein schwarzer Kaffee mit Zucker und Rum, der mit einem Sahnehäubchen versehen wird. Manchmal streut man auf das Sahnehäubchen noch Schokoladenraspel oder -streusel zur Verzierung. Nimmt man statt des Rums Whiskey, heißt das leckere Getränk Irish Coffee.
Der Pharisäer soll in Nordfriesland erfunden worden sein: Ein Dorf hatte einen sehr asketischen Pastor, in dessen Gegenwart die Leute sich nicht trauten Alkohol zu trinken. Bei eine Kindstaufe, zu der man natürlich den Pastor auch eingeladen hatte, wollte man den Kaffee nicht so trocken hinunterwürgen und schärfte ihn daher mit Rum. Damit man den verdunstenden Alkohol nicht riechen sollte, wurde er mit dem Sahnehäubchen verdämmt.
Der Pastor kam den Friesen jedoch auf ihre Schliche und soll erzürnt ausgerufen haben: "Oh, ihr Pharisäer!"
Tote Tante
Außerhalb Norddeutschland weniger bekannt ist die Tote Tante. Das ist nichts anderes als ein Pharisäer, für den man statt Kaffee Kakao verwendet. Mit Rum geschärfter Kakao wird auch Lumumba genannt, wobei hier der Kakao auch kalt sein kann, dass Sahnehäubchen weggelassen oder der Rum durch Amaretto ersetzt. Eine Tote Tante ist aber immer ein heißer Kakao mir Rum und Sahnehäubchen.

Und damit man es im Winter auch immer schön warm hat ohne dafür unnötig viel zu bezahlen, kann man hier einmal gucken, ob man sein Gas nicht billiegr bekommen kann:


Winterliche Leckerei mit Drehmoment: Rum-Schlehenlikör


Vor allem im Sommer bieten Feldhecken allerlei Leckereien, aber eine Art Früchte kann man dort oft bis tief in den Winter hinein finden: Schlehen. Sie fallen nicht wie die meisten anderen Früchte irgendwann ab, sondern verbleiben am Strauch. Andererseits sollten Schlehen Frost abbekommen haben, um nicht mehr ganz so herb, weil nämlich ein wenig süßer zu sein. Unter anderem eignen sie sich gut für einen leckeren angesetzten Likör.

Daher ist im Spätherbst und Frühwinter die richtige Zeit, um Schlehen zu holen. An manchen Stellen sind sie schon lange weg, denn es gibt auch Leute, die sie gleich holen, wenn sie reif sind und die "Frostreife" auf technischem Wege herbeiführen, indem sie die Schlehen einfach ein paar Tage einfrieren. Zum Glück gibt es nicht allzu viel Schlehenliebhaber, so dass man eigentlich immer genug findet.

Schlehen kann man auf verschiedene Arten verwenden: Man kann Saft daraus gewinnen und sogar Wein herstellen. Allerdings ist das eine sehr mühsame Angelegenheit, da man für einige Liter Saft oder Wein Unmengen davon benötigt, so das das Pflücken nicht nur in Arbeit ausartet sondern zu einer richtig mühseligen Angelegenheit wird.

Wem das zuviel ist, der kann aber auch mit sehr viel weniger Schlehen als man für die Saft- oder Weinherstellung braucht, etwas sehr leckeres machen: Einen Schlehenlikör mit Rum. Man kann natürlich auch andere Schnäpse nehmen, zum Beispiel Korn oder Wodka, die ja nach gar nichts schmecken und daher als Grundlage für Liköre jeglicher Art ideal sind. Wie Rum jedoch ganz allgemein mit Früchten sehr gut harmoniert, passt er auch bestens zu Schlehen. Auf jeden Fall sollte man einen guten Schnaps wählen, denn es wäre schade, wenn der Likör nachher nach Fusel schmeckt.

Das Rezept für einen leckeren angesetzten Rum-Schlehenlikör ist sehr einfach. Man kippt eine 0,7er Flasche Pott 54 in eine Literflasche und wirft dann solange Schlehen dazu, bis die Literflasche voll ist. Dann verkorkt oder verschraubt man diese und lässt sie an einem warmen Ort einige Wochen stehen. Wenn der Frost früh dran ist, kann man so schon zu Weihnachten leckeren Rum-Schlehenlikör haben. Kommt er später, gibt es halt tief im Winter einen kleinen Trost für das scheinbar endlose Warten auf den Frühling.
Wenn der Likör genug gezogen hat, gießt man ihn vorsichtig ab, filtert ihn, wenn man ihn klar haben möchte und süßt ihn, am besten mit braunem Kandiszucker. Man kann auch bereits beim Ansetzen süßen, dann sind die Schlehen aus der Flasche auch süß und schmecken besser, falls man sie schnabulieren will. Man sollte aber vorsichtig damit sein, denn wie alle in Alkohol eingelegten Früchte hauen sie einem gewaltig ans Knie, wenn man nicht aufpasst!  
   

Bauen in alten Zeiten


Den Traum vom eigenen Haus kann sich bei uns heute bei weitem nicht jeder erfüllen. So mancher, der es trotz knappem Geldbeutel probiert hat, ist damit auf die Nase gefallen. Das war aber nicht immer so: Auch in sehr armen Gegenden hatten die Leute in früheren Zeiten eigene Häuser, wenn sie als Bauern oder wenigstens Häusler eigenen Grund und Boden hatten.

Ganz früher einmal war es so, dass man sich einfach Land nehmen konnte. Man rodete ein Stück des Urwaldes, der Deutschland damals noch so gut wie vollständig bedeckte, legte Felder an und baute sich ein Haus aus dem was der Wald beim Roden geliefert hatte: Holz.

Als mit dem Aufkommen des Adels mehr und mehr Staatlichkeit und Gesetze Einzug hielten, war es nicht mehr ganz so einfach. Wo aber Platz war nahm der Grundherr gerne Siedler auf, die den sonst brach liegenden Boden urbar machten und dem Herrn dann aus ihren Erträgen Abgaben leisten konnten.

Irgendwann war dann aber alles aufgeteilt. Wer aber Grund und Boden besaß, für den war da Bauen immer noch verhältnismäßig günstig, weil es vor allem Arbeit kostete. Auf der schwäbischen Alb etwa baute man mit Feldsteinen, die auf dem Acker "wuchsen" und sowieso ständig abgeklaubt werden mussten. Als Mörtel verwandte man Lehm, der dort ebenfalls von Natur aus vorkommt. Wer nun noch etwas Wald sein eigen nannte, musste nicht einmal das Holz für den Dachstuhl kaufen. Auf diese Weise wurde auf der Schwäbischen Alb noch im 19. vielleicht stellenweise sogar bis in das 20. Jahrhundert hinein gebaut. Dass diese Häuser nicht die schlechtesten waren, sieht man daran, dass viele von ihnen noch heute existieren und oft auch sehr schön hergerichtet sind.

Wenn man die Bauweise mit Feldsteinen und Lehm auch vielleicht nicht unbedingt für sein Wohnhaus verwenden möchte, eignet sie sich durchaus auch dafür, Nebengebäude wie Schuppen, aber auch Zier- und Stützmauern im Garten und ähnliches auf diese urige Weise für wenig Geld, energiesparend und umweltfreundlich zu errichten.

Natürliche Baustoffe liegen im Trend


Während vor Jahren Häuser aus Lehm und dergleichen eher etwas für Öko-Hippies waren, sieht man heute durchaus auch schon eher konventionelle Handwerksbetriebe Häuser aus Stroh oder Lehm auf Ausstellungen bewerben. Tatsächlich sind die Vorteile vieler natürlicher Baustoffe bestechend, obwohl die meisten von ihnen jahrzehntelang vergessen schienen.

Es gibt einen uralten, natürlichen Baustoff, der auch in Industrieländern nie ganz in Vergessenheit geraten ist: das Holz. Auch bei Bauweisen, die auf Lehm und oder Stroh beweisen, spielt es oft eine wichtige Rolle, oder wird in Kombination mit ihnen verwendet.

Häuser aus Strohballen etwa besitzen typischerweise ein hölzernes Rahmenwerk, das mit ihnen ausgefacht wird. Eine typische Art, mit Lehm zu bauen besteht darin, hölzernes Fachwerk mit Lehm auszubauen, der mit einem Rutengeflecht gewissermaßen armiert wird. Fachwerk lässt sich genauso wie mit gebrannten Ziegeln auch mit ungebrannten ausmauern.

Ein hölzernes Fachwerk ist beim Lehmziegelbau jedoch nicht unbedingt notwendig. Genauso wie mit gebrannten Ziegeln kann man mit ihnen auch reine Ziegelbauten herstellen. Lehmziegelbauten in holzarmen Gegenden, die aus massivem Lehmziegelmauerwerk bestehen, wie etwa die Pueblos der Indianer im Südwesten der USA liefern eindrucksvolle Beispiel dafür, was mit dieser Bauweise möglich ist.
Bei Bauten aus Stroh oder Lehm stimmt auf den ersten Blick etwas bedenklich, dass diese Baustoffe nicht wasserfest sind. Bei genauerem Hinsehen spielt dies jedoch praktisch kein Rolle: Auch Mauern aus "wasserfesten" Baustoffen dürfen nicht durchfeuchtet sein, weil sonst in den Innenräumen ein ungesundes und unangenehmes Wohnklima herrscht. Wenn die Lehm oder Strohmauer aber durch einen schlagregenfesten Außenputz oder eine Holzfassade trocken gehalten und auch gegen von unten aufsteigend Nässe sicher geschützt ist, spielt es keine Rolle, dass die Baustoffe keine Nässe vertragen.
Ein weiterer Vorteil natürlicher Baustoffe ist, dass sie beim Abriss des gebäudes sehr leicht recyclet werden können: Stroh kann man kompostieren, verbrennen oder in der Biogasanlage vergären, Holz ebenfalls. Außer die Stoffe energetisch zu verwerten, kann man sie, vor allem das Holz, in vielen Fällen sogar als Baustoff wiederverwenden. Den Schutt eines abgerissenen Lehmhauses kann man zwar nicht verheizen oder vergasen, dafür aber besonders gut wiederverwenden: man braucht ihn lediglich mit Wasser anzurühren und kann dann direkt Ziegel für ein neues Lehmhaus daraus formen.

Freitag, 17. Dezember 2010

Ein nützlicher Helfer – der Hochdruckreiniger


Mit einem Hochdruckreiniger kann man festsitzenden Schmutz von allem möglichen Dingen relativ bequem entfernen. Diese Geräte waren vor Jahren noch Profimaschinen; mittlerweile jedoch gibt es Modelle für den Hausgebrauch, die auch keineswegs unerschwinglich sind.

Mit dem scharfen Wasserstrahl aus dem Gartenschlauch lässt sich zwar in Haus und Garten dieses oder jenes reinigen, bei richtig festsitzenden Dreckschichten reicht der Druck jedoch nicht aus. Hier hilft dann meist ein Hochdruckreiniger weiter.

Die Technik
Wie der Name schon sagt, tut ein Hochdruckreiniger nichts anderes, als Wasser unter hohem Druck zu verspritzen. Dazu besitzt er eine entsprechende Pumpe und einen kleinen Druckvorratsbehälter. Schaltet man den an den Wasserhahn und das Stromnetz angeschlossenen Hochdruckreiniger ein, springt diese Pumpe kurz an und sorgt für Druck im Druckbehälter. Ist das Ventil am Spritzschlauch noch geschlossen, steigt der Druck so stark an, dass ein Druckschalter anspricht und die Pumpe abstellt.
Will man nun spritzen und öffnet das Ventil am Spritzschlauch, sinkt der Druck im Druckvorratsbehälter und der Druckschalter schaltet die Pumpe wieder ein. Die liefert dann kontinuierlich Wasser mit hohem Druck und zwar so lange, bis man genug gespritzt hat und das Ventil wieder schließt. Jetzt steigt der Druck im Behälter und die Pumpe wird wieder abgeschaltet.
Viele Geräte haben noch einen kleinen Schlauch, mit dessen Hilfe man dem Wasserstrahl etwas beimischen kann, zum Beispiel ein Reinigungsmittel. Steckt diesen Schlauch in ein Behältnis mit dem Zusatz, wird dieser nach dem Prinzip einer Wasserstrahlpumpe angesaugt. Was für Zusätze man verwenden darf, steht in der Bedienungsanleitung des Hochdruckreinigers.

Einsatzmöglichkeiten
Mit dem Hochdruckreiniger kann man alles reinigen, was eine etwas ruppigere Behandlung verträgt und stark verschmutzt ist. Den Lack eines neuen Autos eher nicht, aber ein verdreckter Unterboden ist eine dankbare Aufgabe. Wenn man mit dem Geländewagen so richtig im Matsch unterwegs war, leistet der Hochdruckreiniger beispielsweise wertvolle Dienste.
Aber auch rund um Haus und Garten lässt sich so ein Apparat wunderbar einsetzen. Zum Beispiel beim Reinigen der Dachrinne und beim Entfernen von Moos und Flechten auf Stein oder Beton. Wenn Gartenmöbel lange im Freien stehen, vor allem unter Gehölzen, können sie ordentlich verdrecken. Auch hier hilf der Hochdruckreiniger weiter, genauso wie beim Reinigen von Abflussrinnen oder Plattenwegen. Bei Böden, zum Beispiel im Keller, die man nass reinigen kann, kann er ebenfalls zum Einsatz gelangen und auch bei der Poolreinigung im Frühjahr ist er ein verlässlicher Helfer. Maschinen für den Garten, etwa das Mähwerk des Rasenmähers oder die Fräswalze der Motorhacke bekommt man mit ihm leicht sauber, Spaten, Hacke und Schaufel ebenfalls. Dreck vom Mauern oder Betonieren bringt man ohne Salzsäure praktisch nie wieder weg, wenn das Zeug einmal abgebunden hat. Mit dem Hochdruckreiniger entfernt man die Zementplempe bequem und sauber, lange bevor sie die Chance dazu hat, hart zu werden.
Kurzum, ein Hochdruckreiniger hilft bei vielen Reinigungsaufgaben und ist, vor allem auch, weil so etwas heute nicht mehr übermäßig teuer ist, eine lohnende Anschaffung.

Und übrigens: Hochdruckreiniger brauchen außer Wasser natürlich auch Strom. Damit man den nicht zu teuer bezahlt, sollte man sehen, ob sich ein Anbieterwechsel lohnt. Mit diesem Tarifrechner kann man kostenlos und unverbindlich feststellen, was in diese Hinsicht drin ist.  

Elektrowerkzeuge – Billig oder Teuer?


Ein verbreiteter Spruch von Leuten, die gerne hochwertige Dinge kaufen lautet: „Wer billig kauft, kauft doppelt.“ Daran ist etwas, denn sehr oft geht man an übel an, wenn man bei einer Anschaffung spart. Andererseits will man aber auch nicht unnötig viel Geld ausgeben. Gerade auch beim Kauf von Elektrowerkzeugen sollte man daher einige Überlegungen anstellen.

Grundsätzlich ist es ja einmal so, dass die Herstellung einer hochwertigen Ware einigen Aufwand erfordert, den der Käufer natürlich bezahlen muss. Allerdings kommt dieser Grundsatz heute nicht mehr überall zum Tragen, da es eine Reihe von Faktoren gibt, die ihn überlagern. Auf keinen Fall sind heute ein bekannter Markenname und ein hoher Preis eine Garantie für Qualität. Das ist traurig aber wahr.
Die Herstellungskosten sind das wenigste
Andererseits ist die Technik und damit auch die Leistungsfähigkeit der Industrie heute so hoch, dass Waren ganz allgemein mit wenig Aufwand an Arbeitskraft und daher sehr billig hergestellt werden können. Dass wir trotzdem nicht im puren Luxus leben, liegt ganz einfach daran, dass an der Versorgung der Konsumenten mit Gütern sehr viele unproduktive Elemente mitverdienen. Anders ausgedrückt: Bei den meisten Konsumgütern machen die Herstellungskosten den geringsten Teil des Ladenpreises aus. Das weitaus meiste Geld geht in die Gewinne aller möglichen Firmen, die am Import, Transport, dem Handeln und vor allem der Finanzierung aller dieser Dinge verdienen: Ein Artikel, der im Laden einige -zig Euro kostet, wird nicht selten in einem Billiglohnland für einige -zig Cent hergestellt.
Vor diesem Hintergrund wird dann auch klar, dass Produkte ehemals renommierter Firmen heute lupenreiner Schund sein können und auf der anderen Seite Dinge vom Billigheimer durchaus ihr Geld mehr als wert sein können. Dazu kommt, dass es heute üblich ist, Güter per Konstruktion und Werkstoffwahl gezielt mit einer gewissen Lebensdauer auszustatten, die weit unter der liegt, die es „von Natur aus“ erzielen würde.
Ganz billig oder ganz teuer
Ein guter Grundsatz (nicht nur) beim Kauf von Elektrowerkzeugen heißt daher: Entweder ganz billig oder ganz teuer. „Ganz teuer“ bedeutet in diesem Falle, Geräte zu kaufen, welche auch von Profis verwendet werden. Hier kann es sich der Hersteller nicht so sehr leisten, Schund zu liefern, da er zum Beispiel einen Handwerker schnell als Kunden verlieren würde, der aufgrund von Unzuverlässigkeit seiner Elektrowerkzeuge Probleme mit dem Einhalten von Terminen bekommt.
Bei ganz billigen Elektrowerkzeugen aus Sonderangeboten von Supermärkten kann man natürlich nicht die Qualität erwarten, die man bei sündteuren Geräten von den typischen Profimarken findet, deren Namen ich hier sicher nicht nennen muss. Allerdings können sich diese Geräte sehr oft durchaus mit Markengeräten für Heimwerker messen, die ein Mehrfaches kosten. Diese sind nämlich so ausgelegt, dass sie beim nur gelegentlichen Gebrauch sogar recht lange halten und auch bei aktiveren Heimwerkern wenigstens die Garantiezeit überleben. Billiggeräte halten jedoch meist auch nicht viel weniger lange. Tritt dann ein Schaden auf, gibt es beim Markengerät zwar eventuell Ersatzteile, jedoch ist die Reparatur meist bald so teuer wie ein Neugerät, während man eine 20-Euro-Bohrmaschine oder einen 15-Euro-Winkelschleifer ohne weitere Überlegungen wegwirft.
Der Geheimtipp mit der Gewährleistung
Egal wie billig ein Artikel ist, wenn ihn jemand gewerblich verkauft, kommt er nicht um die Gewährleistung herum. Das bedeutet ganz einfach, dass auch eine Bohrmaschine vom Grabbeltisch beim Discounter ein halbes Jahr zu funktionieren hat. Grobe Qualitätsmängel offenbaren sich jedoch meist schnell. Unterzieht man ein beim Discounter erstandenes Stück sofort einem Härtetest, wird sich zeigen woran man ist. Bohrt man zum Beispiel mit einer frisch erstandenen Billig-Bohrmaschine einige Löcher (natürlich schön tief) mit dem höchstzulässigen Bohrerdurchmesser in altes Eichenholz und das Ding fängt nicht an zu rauchen und macht auch keine komischen Geräusche, wird es mit guter Wahrscheinlichkeit so lange halten, dass man bei einem Kaufpreis von 20 Euro nicht böse sein kann. Qualmt es doch oder klingt es seltsam, geht das Ding zurück in den Laden und man bekommt in der Regel anstandslos sein Geld zurück, auf jeden Fall, wenn der Artikel zwischenzeitlich ausverkauft ist. Den Kassenzettel hat man natürlich aufgehoben. Grundsätzlich hat der Verkäufer aber das Recht dazu, einem zunächst ein anderes Exemplar mitzugeben. Tut er das, wiederholt man den Härtetest eben. Oder man wartet mit der Rückgabe einfach, bis der Artikel ausverkauft ist.

Ach und übrigens: Wenn man bei der Auswahl seines Stromanbieters genauso schlau vorgeht, wie beim Kauf von Elektrowerkzeugen lässt sich meist einiges Geld sparen, dass man dann in die Heimwerkerausrüstung investieren kann um noch mehr zu sparen. Was im Einzelfall machbar ist, kann man mit diesem Stromtarifrechner feststellen. 

Jugendstil, Bauhaus und Art Decó


Lange Zeit wurde nicht nur unsere Architektur, sondern das Design von Gegenständen ganz allgemein maßgeblich von den stilistischen Gedanken geprägt, die am Dessauer Bauhaus entwickelt worden waren. Dieser, seinerzeit geradezu hypermoderne Stil stand in starkem Gegensatz zu Art Deco und Jugendstil, die schon seit langem wieder ihre Liebhaber haben.
Stellt man einen Gebrauchsgegenstand her, ist das wichtigste Kriterium natürlich, dass er seinen Zweck erfüllt. Doch bereits recht früh begann der Mensch, Gegenstände auch zu verzieren und zu verschönern. Nicht nur Kultgegenstände wie Götterfiguren oder Geräte für rituelle Handlungen künstlerisch auszugestalten, sondern auch profane Gerätschaften. Ein typisches Beispiel sind keramische Gefäße, die schon seit Jahrtausenden Verzierungen aufweisen, die für den jeweiligen Verwendungszweck nicht erforderlich waren, sondern einfach nur dem Aussehen dienten. Die dabei verwendeten Formen und Techniken entwickelten sich schon früh weiter, so dass das „Design“ von Fundstücken Archäologen heute wichtige Hinweise auf die Periode gibt, aus dem der jeweilige Gegenstand stammt.

Jugendstil und Art Decó
In späterer Zeit entwickelten sich dann die Stile, anhand derer wir die gestalterischen Epochen seit dem Mittelalter einteilen: Romanik, Gotik, Renaissance, Barock, Rokkoko und so weiter. Bis zum Jugendstil wurden die jeweils typischen Verzierungen vor allem in handwerklicher Arbeit hergestellt. Reich verzierte Gegenstände und Gebäude waren daher entsprechend kostspielig, ärmere Leute mussten sich daher mit eher schmucklosen Häusern und Gebrauchsgegenständen begnügen.
Der Jugendstil fällt in die Zeit der Industrialisierung. Durch die Massenfertigung mit Maschinen wurde es damals möglich, auch kompliziertere Formen preisgünstig herzustellen. Daher gibt es viele ursprünglich einmal eher billige Gebrauchsgegenstände für jedermann, die typische Merkmale des Jugendstils aufweisen. Ein Beispiel sind die Küchengeräte „aus Omas Zeiten“ die sich viele Menschen heute gerne als Zierde in die Küche stellen. In Einzelfällen wie zum Beispiel bei Bonbongläsern, Kaffeedosen und ähnlichem werden solche Dinge sogar noch praktisch benutzt.
Industriell gefertigte Gegenstände im Jugendstil weisen gewissermaßen bereits auf die Epoche des Art Decó hin, in die der Jugendstil überging. Während der Jugendstil noch zu Kaiser-, Kolonial- und Zarenzeit gehört, gehört das Art Decó in die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen.
Im Art Decó wurden die Formen des Jugendstil vereinfacht und so besser an die industrielle Fertigung angepasst. Damit begnügte man sich jedoch nicht, sondern mischte darüber hinaus mit fröhlicher Gnadenlosigkeit Elemente aus allen möglichen Stilen. Dadurch war die Gefahr, die Grenze zwischen Kunst und Kitsch zu überschreiten womöglich noch größer als beim Jugendstil.

Bauhaus-Stil
Praktisch parallel zum Art Deco wurde der Bauhaus-Stil in der gleichnamigen Kunstschule entwickelt, welche zuerst in Weimar, später in Dessau war und, kurz bevor sie 1933 von den Nazis geschlossen wurde, 1932 noch nach Berlin umziehen musste. Hier distanzierte man sich vom Jugendstil und seinen Schnörkeln um Formen zu schaffen, die man für dem Industriezeitalter angemessen hielt.
Den Bauhaus-Stil erkannt man an den einfachen Formen. Anstelle der Verzierungen soll die schlichte Schönheit der Gesamtform treten. Mit ein wenig Bosheit könnte man auch sagen, dass hier Einfachheit angestrebt wurde um billig produzieren zu können. Eine der „Blüten“ der Bauhaus-Bewegung war die Idee, dass man Schriften mit Serifen (wie etwa die Times-Schriften) komplett abschaffen solte, um nur noch Grotesken (wie Arial oder Helvetica) zu verwenden. Auch die Architektur der Bauhäusler war etwas gewöhnungsbedürftig und erinnert schon stark an die grauenhaften kubistischen Betonklötze die man in den 60er und 70er Jahren bauen zu müssen meinte. Allerdings gibt es auch vom Bauhaus-Stil beeinflusste, sehr gut ansehbare Architektur aus den 50er Jahren, vor allem auch bei Schulen und Industriebauten. 


Dachformen


So unterschiedlich Häuser aus verschiedenen Weltgegenden und aus verschiedenen Zeitaltern auch von der Architektur sein können, bei genauem Hinsehen gibt es bei den Dächer eigentlich nur einige wenige Grundformen, die immer wieder auftauchen und meist seit undenklichen Zeiten verwendet werden. Soweit Dachform und -neigung nicht bereits im Bebauungsplan vorgeschrieben sind, hat man als angehender Bauherr einmal mehr die Qual der Wahl, wenn es darum geht, unter was für ein Dach das künftige Nest für die Familie kommen soll.

Sieht man sich die üblichen Dachformen, einmal genauer an, kann man sich recht gut ausmalen, aus was für Erfahrungen und Überlegungen heraus sie wohl entstanden sein müssen. Eine sehr naheliegende Dachform ist das Flachdach. Vier gleich hohe Wände oder in warmen Gegenden vielleicht auch nur Pfosten lassen sich am einfachsten mit einem flachen Dach überdecken.

 Wasser sollte ablaufen können
Leider währt die Freude an einer solchen einfachen Dachkonstruktion lediglich bis zum nächsten Regen: Wenn das Flachdach nicht wirklich dicht ist, tropft es durch. Das liegt daran, dass das Wasser von ihm nicht abläuft, sondern vor allem in Vertiefungen stehen bleibt, die sich nie ganz vermeiden lassen. Mit im Wald zusammengeklaubten steinzeitlichen Baumaterialien bekommt man so ein Dach natürlich nie dicht, aber auch heute können viele Besitzer von Häusern mit Flachdächern ein Leid von Ärger und teuren Reparaturen singen. Bei traditionellen Häusern findet man Flachdächer daher auch nur in trockenen Gegenden, wo es sehr selten regnet und das Dach in erster Linie als Schattenspender und gegebenenfalls als Schutz gegen (nächtliche) Kälte dient.

In Gegenden mit regelmäßigen Regenfällen macht man sein Dach also ein wenig schräg, so dass das Wasser ablaufen kann. Legt man das Material für die Eindeckung, etwa große Blätter oder Rindenstücke dann so auf, wie man auch heute noch Dachziegel und Dachschindeln verlegt, bleibt es unter dem Dach trocken, auch ohne dass dieses wirklich dicht sein muss! Damit ist dann auch schon das Pultdach geboren.

Das Satteldach
Ein Pultdach lässt zwar das Wasser ablaufen, bewirkt aber, dass die eine Seitenwand höher ist als die andere. Vermutlich weil das dem Wind mehr Angriffsfläche bietet oder auch, weil der Mensch meist gerne symmetrische Formen hat, kam man darauf, das Dach nach beiden Seiten abfallen zu lassen. Möglicherweise stammt diese Idee aber auch von Hütten oder Zelten, die mit einer Tierhaut oder etwas ähnlichen gedeckt waren, dass einfach über eine Firststange auf zwei Pfosten (oder ganz im Anfang über einen geeigneten waagerechten Ast?) gelegt wurde.

Ein kleines konstruktives Problem bei einem solchen so genannten Satteldach, das nicht aus einem Stück besteht, ist der First: Hier benötigt man ein Bauteil, das die Fuge zwischen den beiden Hälften überwölbt. Vielleicht war der erste „Firstziegel“ ein Stück Rinde von einem nicht allzu dicken Ast? Auf jeden Fall haben Firstziegel auch heute noch diese typische umgedrehte Rinnenform, die sich seit Jahrhunderten, ja wohl sogar seit Jahrtausenden bewährt hat.

Das Walmdach
Ein Haus mit Satteldach bietet nun aber an seinen Giebelseiten dem Wind eine verhältnismäßig große Angriffsfläche. Die kann man vermeiden, wenn man auch den Schmalseiten eines Hauses Dachschrägen anbringt und so das Walmdach erfindet. Vermutlich kam es auf, als die Kunstfertigkeit der frühen Bauhandwerker weit genug entwickelt war: Der Dachstuhl eines Walmdaches stellt mit seinen Schiftern und Gratsparren auch heute noch höhere Anforderungen an das Können des Zimmermanns als der eines Satteldaches.

Diese Dachformen sind verhältnismäßig leicht herzustellen, da sie aus lauter geraden Bauteilen bestehen. Mit der Zeit wurden die Handwerker jedoch immer geschickter und waren irgendwann in der Lage nicht nur geneigte Dächer mit geraden Flächen zu bauen, sondern auch gewölbte. Auch heute noch baut man manchmal Kuppeln oder tonnenförmige Dächer. Bei einfachen Kulturen finden sich solche Formen dagegen nur, wenn sie sich aus der Bauweise ergeben, wie etwa bei einem Iglu und bei weiter entwickelten vor allem bei aufwendigen Gebäuden wie Sakralbauten, Palästen, Rathäusern und dergleichen. Obwohl der Mensch eigentlich solche runden Formen mag, sind sie am Bau nicht so häufig, wohl, weil sie aufwendig und damit teuer sind.

Grenzenlose Baukunst
Selbstverständlich lassen sich verschiedene Dachformen auch kombinieren, zumindest, wenn in einer Kultur die dazu notwendige Handwerkskunst erreicht ist: Ein Walmdach auf der eine Seite und ein Giebel auf der anderen ist genauso machbar wie Dachläden, Gauben, Dachreiter, Zwerchhäuser, Vordächer und Grundrisse die L-, T-, U-Form aufweisen oder ein offenes oder geschlossenes Vieleck um einen Hof bilden.

Mit den Möglichkeiten der modernen Bautechnik und alter Handwerkskunst lassen sich auch heute noch alle Dachformen verwirklichen, die je erfunden wurden. Grenzen setzen hier – abgesehen vom guten Geschmack über den sich ja bekanntlich nicht streiten lässt – lediglich das örtliche Bauamt und natürlich der finanzielle Rahmen, der für einen Neubau zur Verfügung steht.



Donnerstag, 16. Dezember 2010

Ein Kräuterbeet für den Garten


Würzkräuter, die wir in der Küche verwenden wollen, stellen oft besondere Ansprüche an den Standort. Viel haben es nämlich gerne warm und trocken. Der Mini-Kräutergarten im Blumenkasten auf der Küchenfensterbank ist daher keineswegs die schlechteste Lösung. Wenn man beim Kochen jedoch oft Kräuter verwendet, wird man schnell an die Kapazitätsgrenzen einer solchen Miniaturplantage stoßen.
Das Kräuterbeet draußen im Garten kann natürlich um einiges mehr liefern als der Kasten am Fenster. Grundsätzlich kann man es ebenerdig wie andere Beete auch anlegen. Dazu eignet sich eine trockene warme Ecke im Garten, oft sogar eine, die zum Beispiel für Gemüse nicht taugt. Viele unserer Würzkräuter sind ja Wildkräuter (gedankenlose Leute nennen sie auch Unkraut) und benötigen gar keine besonders gute Erde. Auch in einen Steingarten lassen sich Kräuter integrieren, die von Natur aus an vergleichbaren Standorten vorkommen.
Ein Kräuterbeet auf bequemer Arbeitshöhe 
Da ein Kräuterbeet aber im Normalfalle nicht sehr groß ist, kann man es sich aber auch auf eine bequeme Arbeitshöhe bringen. So braucht man sich beim Bestellen, beim Pflegen und bei der Ernte nicht zu zu bücken. Ein positiver Nebeneffekt dabei ist, dass so auch ältere oder behinderte Menschen, die zu der üblichen Arbeit im Garten nicht in der Lage sind, ein wenig gärtnern und etwas selbst gezogenes auf den Tisch bringen können.
Als Richtwert für die Höhe eines solchen Kräuterbeetes kann etwa die Höhe einer Werkbank oder eines Tisches gelten, also etwa 80 cm bis 1 m. Perfektionisten können für das Kräuterbeet einen gemauerten Trog verwenden. Wer nichts selbst eine Bodenplatte betonieren und mauern kann, kennt vielleicht jemanden, der diese Künste beherrscht. Ein Pflanztrog aus Beton, denn man auf U-Steine oder Ähnliches setzt, funktioniert ebenfalls. Eine preisgünstige Möglichkeit wäre ein einfaches Fass oder eine Kunststoffwanne auf einem passenden Unterbau.
Egal was für ein Behältnis man wählt, man muss es nicht unbedingt auf der vollen Höhe mit der für die Kräuter benötigten Pflanzerde füllen. Wenn es tiefer ist als 30 oder 40 cm, kann man den Bereich darunter auch mit Steinen, Kies, Sand oder gewöhnlicher, aber wasserdurchlässiger Erde füllen. Wichtig ist jedoch, dass unten im Behältnis eine Öffnung für den Wasserabzug ist. Bei der gemauerten Version sollte man daher in der ersten Schicht einige Stoßfugen offen lassen und bei Fass oder Bottich passende Löcher bohren.

Unentbehrlich für den angehenden Hobby-Gärtner: Das eBook für Einsteiger:

Energiesparhaus


Seit dem Ölpreisschock der frühen 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts hat Energiesparen nicht nur für grünliche Öko-Hippies, sondern auch für den Staat immer mehr Bedeutung bekommen. Sprich: In vielen Bereichen wird der zulässige Energiebedarf staatlich geregelt, durch Vorschriften, Förderungen oder Strafgebühren. Ein wichtiger dieser Bereiche, in denen Energiesparen staatlich verordnet ist, ist das Bauwesen.
Schon lange gibt es Vorschriften über Wärmedämmung, die immer strenger werden. Ließ sich der so genannte Vollwärmeschutz vor circa 30 Jahren noch allein mit Porenziegelwänden erreichen, muss man heute schon etwas mehr tun, um beim Bauen den Anforderungen der Energieeffizienz gerecht zu werden. Häuser, die ganz allgemein so konstruiert sind, das sie weniger Energie verbrauchen als Häuser in herkömmlichen Bauweisen und speziell solche, bestimmten Normen entsprechen und oft sogar gefördert werden wie etwa die KfW-Häuser, nennt man Energiesparhäuser.
Bei den Häusern, die unter den allgemeine Begriff „Energiesparhaus“ fallen, lassen sich je nach dem Grad der tatsächlichen Energieeffizienz verschiedene Untergruppen unterscheiden. Die einfachste Form ist das Niedrigenergiehaus, das ganz einfach deutlich weniger Energie verbraucht als ein vergleichbares herkömmliches Haus. Ein Niedrigenergiehaus kann man in der Regel noch mit rein baulichen Maßnahmen, vor allem mit wirksamer Wärmedämmung erreichen.
Anspruchsvoller ist das Nullenergiehaus. Darunter versteht man ein Haus, dass nicht nur sehr wenig Energie benötigt, sondern diese auch noch selbst erzeugt, so dass es im Schnitt ohne Energiezufuhr auskommt. Mit Wärmedämmung allein ist es hier in unseren Breiten nicht getan, Nullenergiehäuser werden in der Regel mit Anlagen ausgestattet sein, die Energie aus erneuerbaren Quellen gewinnen und/oder aktive System zur Wärmerückgewinnung besitzen.
Noch einen Schritt weiter geht das Plusenergiehaus. Es benötigt per saldo nicht nur keine Energiezufuhr von außen, sondern es kann sogar noch Energie liefern. Solche Häuser sind nicht nur wärmetechnisch sehr ausgeklügelt, sondern besitzen meist sogar mehr als ein System zur Gewinnung von Energie aus regenerativen Quellen,wie etwa Wärmepumpen oder Solaranlagen. Manche Plusenergiehäuser sind sogar drehbar und richten sich ständig mit ihren Hauptfensterflächen nach der Sonne aus.

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Der Bungalow


Das Wort Bungalow hört man heute vor allem im Zusammenhang mit Ferienhäusern, Lodges oder Urlaubscamps. In den Wirtschaftswunderzeiten verstand man unter einem Bungalow ein eingeschossiges, meist gehoben bis luxuriös gebautes und ausgestattetes Einfamilienhaus, das oft aber keineswegs grundsätzlich ein Flachdach hatte. Manchmal nannte und nennt man auch Pavillions oder (Wohn-)Baracken so, letztere wohl eher scherzhaft oder euphemistisch.
Die Bezeichnung Bungalow (eigentlich bangla oder banglo) stammt aus Indien und lässt sich ganz gut mit Landhaus übersetzen, bedeutet wörtlich jedoch so viel wie bengalisch(es Haus). Genau das ist auch damit gemeint, eines der dort auf dem Land üblichen, normalerweise eingeschossigen Wohnhäuser, die eine breite Veranda, ähnlich der amerikanischen Porch haben. Vermutlich durch die englischen Kolonialherren kamen Namen und Bauweise nach Europa.  
In seiner großen Zeit hatte der Bungalow bei uns etwas Mondänes, war nicht selten recht modernistisch gestaltet und so etwas wie ein Statussymbol für Geschäftsleute und erfolgreiche Künstler, die sich modern gaben und denen eine Villa vielleicht zu altmodisch war. Ein typisches Beispiel ist der Bonner Kanzlerbungalow von 1963/64, der heute unter Denkmalschutz steht. In den USA hingegen konnte ein Bungalow auch ein einfaches und preisgünstiges Wohnhaus für weniger begüterte Menschen sein.
Derzeit scheint die Bungalow-Bauweise wieder in Mode zu kommen. Durch den Trend zu kleinen Haushalten und damit Wohneinheiten wird sein größter Nachteil kompensiert, nämlich der, dass er natürlich wesentlich mehr Grundfläche im Verhältnis zur Wohnfläche benötigt als ein mehrgeschossiges Haus. Vor allem für Behinderte und Senioren hat er aber wiederum den großen Vorteil, dass sich alles auf einer Ebene befindet. Wer im Rollstuhl sitzt oder Probleme mit den Beinen hat, wird das zu schätzen wissen. Daher ist ein Bungalow durchaus eine gute Wahl, wenn man sich einen Alterssitz bauen möchte oder gehbehindert ist. Dem Trend entsprechend haben derzeit die meisten, wenn nicht sogar alle Fertighausanbieter Bungalows in ihrem Programm.

Rosenbogen und Rankgerüste aus Baustahlmatten


Reste von Baustahlmatten lassen sich erstklassig als Rank- und Kletterhilfen für Pflanzen einsetzen. Bei Baumaßnahmen mit Stahlbeton, vor allem bei im Do-it-yourself-Verfahren durchgeführten, bleiben oft Reste von Baustahlmatten. Sie sind zu schade für den Schrott, weil sie sich sehr gut als Rankhilfen einsetzen lassen.

Materialbeschaffung 
Wer nicht selbst eine Garage oder ähnliches gebaut hat, kann solche Baustahlmattenreste eventuell von Bekannten oder Nachbarn bekommen. Wer sich traut, kann auch wildfremde Leute fragen, die er an ihrem Haus entsprechend werkeln sieht, bei einem Baugeschäft, einer Eisenbiegerei oder auf einer Baustelle. Notfalls kann man ja auch einen Euro oder zwei für den Schrottwert bezahlen. Oder man spendiert ein Bierchen dafür oder einen Kaffee.
Wenn man mehr und/oder größere Stücke benötigt, kauft man eine ganze Matte bei einem Baubedarfshandel. Wenn man kein Fahrzeug hat, auf dem man die komplette Matte an einem Stück transportieren kann, muss man eben vorplanen: man überlegt sich vorher, was für Stücke man braucht und macht sich eine Liste. Dann nimmt man sich Meterstab und Bolzenschneider mit und schneidet die Teile auf dem Hof des Händlers zu.

Kreative Verwendung 
Je nach Form und Größe der Baustahlmatten-Abschnitte lassen sie sich unterschiedlich einsetzen, der kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt: Zum Beispiel auf dem Gurkenbeet, wo man, weil es ja aufs Aussehen nicht so ankommt, notfalls auch mit mehren Abschnitten stückeln kann. Ein schmales, langes Stück – oft müssen solche Matten auf Breite geschnitten werden und es bleiben Streifen mit ein oder zwei Feldern Breite übrig – kann einen hübschen Rosenbogen abgeben. Man muss lediglich beim Biegen etwas sorgfältig sein, damit man eine schöne Rundung erhält. Die senkrechten teile versteift man am besten jeweils mit zwei Rund- oder Winkeleisen. Wer ein Schweißgerät hat, kann diese Versteifungen anheften, wer keines hat, nimmt einfach Draht.
Aus ganzen beziehungsweise passend zugeschnittenen Matten kann auch ein Kletterhilfe für die Hauswand machen, wenn man sie mit Efeu, wildem Wein oder sogar mit Spalierobst bewachsen lassen will. Vor allem bei der Nutzung als Obstspalier sollte man dann jedoch auf solide Befestigungen achten, denn eine reiche Obsternte wiegt einiges.
Dass die Baustahlmatten rostig sind, sollte nicht weiter stören: Das Rotbraun von rostigem Eisen fügt sich farblich gut in die Grün- und Brauntöne ein, die in einem sommerlichen Garten sowieso vorhanden sind.

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Mittwoch, 15. Dezember 2010

Wohnen im Altbau


Die eigenen vier Wände als Nest für sich und seine Lieben wünschen sich bei uns eine Menge Leute. Viele denken dabei vor allem an einen Neubau und vergessen, das auch ein gebrauchtes Haus durchaus seine Vorteile haben kann.
Als erstes ist hier natürlich der Preis zu nennen. Wenn es sich nicht gerade um ein Sahnestückchen in allererster Lage, wie etwa ein Geschäftshaus an der Flaniermeile einer Großstadt oder eine Villa in Blankenese handelt, wird ein gebrauchtes Haus immer für weniger Geld zu haben sein, als ein neues. Natürlich hört man immer wieder Horrorgeschichten von versteckten Baumängeln, veralteten Installationen, deren Ersatz viel teurer wurde als es zunächst den Anschein hat und dergleichen. Allerdings kann man, wen man sich umhört auch genügend Geschichten von Leuten erfahren, die durch Murks am Bau mit ihrem neuen Häuschen gewaltig auf die Nase gefallen sind.
Ein unleugbarer Vorteil eines gebrauchten Hauses ist, dass ein solches bereits in der realen Welt und nicht erst auf den Plänen oder gar vorerst nur im eigenen Kopf existiert. Anders ausgedrückt: Wer sich ein gebrauchtes Haus – ein bewohnbares natürlich und kein Bastelobjekt – kauft, legt das Geld dafür auf den Tisch und kann anschließend mit seinen Möbeln anrücken.
Es muss nicht sein, dass man ein gebraucht gekauftes Haus sofort auf den neuesten Stand der Technik bringt, bevor man einzieht. Wer meint, dass er unbedingt, nur weil er jetzt neu einzieht, die komplette Haustechnik austauschen muss, obwohl bisher die Vorbesitzer mollig darin gewohnt haben, ist selbst schuld. Man wird heutzutage nicht mehr viele Häuser finden, in denen keine einigermaßen moderne Heizung eingebaut ist und wenn man welche ohne Badezimmer oder gar mit Klo auf dem Hof sehen will, wird man noch weniger leicht fündig werden. Installationen, die zehn oder auch zwanzig Jahre auf dem Buckel haben, halten in der Regel durchaus noch eine Weile.
Natürlich muss man aufpassen, dass man nicht eine oberflächlich betrachtet recht schmucke Bruchbude erwischt, die von ihrem Eigentümer jedoch gerade deswegen verscherbelt wird, weil er weiß, dass unter der schönen Oberfläche bereits üble Schäden lauern, die demnächst kostspielige Reparaturen erforderlich machen. Dagegen hilft, vor dem Kauf einen Sachverständigen hinzu zu ziehen und möglichst entsprechende Klauseln in den Kaufvertrag aufzunehmen.
Ein weiterer Vorteil eines Altbaus ist der, dass der Garten bereits angelegt ist und oftmals auch viel größer, als man ihn heutzutage in einem Neubaugebiet mit vorgefertigten Bauplätzen für Geld und gute Worte je bekommen kann. Ein alter Garten besitzt in der Regel auch Sträucher und Bäume, die bereits Schatten und Sichtschutz spenden und/oder Obstgehölze, die schon lange tragen.


Holz als Baustoff


Holz ist einer der ältesten Baustoffe, die wir kennen und wird seit Jahrtausenden eingesetzt. Auch heute hat das Bauen mit Holz nichts an Aktualität eingebüßt, moderne Holzwerkstoffe wie Leimbinder haben dem uralten Baumaterial sogar noch mehr Anwendungsfelder erschlossen, als es dafür früher gab. Holz ist von seinen Eigenschaften her einzigartig unter den Bau- und Werkstoffen: Was das Verhältnis zwischen Konstruktionsgewicht und Tragfähigkeit angeht und bei der Wechselbiegefestigkeit wird es selbst von den modernsten Hightech-Werkstoffen nicht erreicht, geschweige denn übertroffen.
Als Baustoff für komplette Häuser besticht Holz nicht nur mit seiner Schönheit und Dauerhaftigkeit, sondern auch mit verhältnismäßige geringen Baukosten und -zeiten, die auf sein geringes Gewicht zurückzuführen sind. Ein Holzhaus ist von Anfang an trocken und bietet daher vom allerersten Tag an ein gesundes Wohnklima. Wie zum Beispiel auch Ziegel kann Holz die Luftfeuchtigkeit in einem Raum regulieren, indem es überschüssiges Wasser aus der Raumluft aufnimmt und wieder abgibt, wenn die Luft zu trocken wird.
Bei der Brandgefahr wird der Baustoff Holz gerne überschätzt: Auch beim Steinbau sind an einem bezugsfertigen Haus soviel brennbare Materialien verbaut worden, dass es kaum mehr Sicherheit im Brandfall bietet als ein Holzhaus. Was wenige Leute wissen ist übrigens, dass Holzbalken im Brandfall länger standhalten als Stahlkonstrunktionen. Dass liegt daran, dass Stahl bei steigenden Temperaturen rapide an Festigkeit verlieren und dann wegknicken, Holzbauteile jedoch erst dann versagen, wenn ein hinreichend großer Teil ihres Querschnittes verbrannt ist.
Auch wer bereits in einem Steinhaus wohnt, muss auf die Vorzüge von Holz nicht verzichten: Im Innenausbau ist es der Werkstoff schlechthin. Wer seine Zimmer mit Holzwänden und -decken ausgebaut hat, ist für den Rest seines Lebens vom leidigen Tapezieren erlöst bzw. spart sich das Geld dafür ein.
Am schönsten ist natürlich Massivholz – und in vielen Fällen noch nicht einmal teuer: In Mitnahme-Möbelmärkten lassen sich sehr hübsche preiswerte Möbel, sehr oft aus Kiefer, finden. Auch sehr einfache Möbel aus alten Tagen haben ihren Charme, vor allem wenn man die dunkle Lasur entfernt, die früher oft verwendet wurde um zu kaschieren, dass ein Möbelstück aus gewöhnlichem Fichtenholz gefertigt war. Möbel aus Massivholz haben eine praktisch unbegrenzte Lebensdauer, vor allem bei der früher üblichen, sorgfältigen Verarbeitung. Wer sich ein solches Erbstück abbeizt und herrichtet, wird daran seiner Lebtag lang Freude haben.


Richtiges Gießen, Zisternen und Regentonnen


Wer einen Garten hat, weiß, dass er diesen im Sommer öfter einmal bewässern muss. In heißen Sommern kann es passieren, dass dafür eine ganze Menge teures Leitungswasser drauf geht. Dadurch verteuert sich das selbst angebaute Gemüse bzw. wird die Blumenpracht eines Ziergartens zum teuren Spaß.
Allerdings lassen sich die Ausgaben für das teure Leitungswasser in vielen Fällen deutlich senken, wenn man sein eigenes Wasser zum Gießen hat. Ganz fein ist natürlich derjenige heraus, der eine eigene Quelle, einen Brunnen oder einen Bach hat, der am Garten vorbei oder durch ihn hindurch fließt. Im letzteren Falle sollte man sich jedoch bei der Gemeinde schlau machen, ob und unter welchen Bedingungen man Wasser aus einem Gewässer entnehmen darf, da es sonst Ärger geben kann.
Regenwasser sammeln 
Hat man kein eigenes Wasser „von unten“, was ja bei den meisten Gartenbesitzern der Fall sein wird, bleibt die Möglichkeit das Regenwasser zu sammeln. Mit einer Zisterne, die groß genug ist, dass man das Wasser von sämtlichen Niederschlägen über das Jahr sammeln kann, sollten eigentlich bei den bei uns in etwa üblichen Verhältnissen von Gartengröße und Dachflächen bei Einfamilienhäusern auch in sehr heißen und trocknen Sommern keine Probleme mit Gießwassermangel auftreten, wenn man sämtliche Regenfallrohre in die Zisterne münden lässt.
Allerdings ist der Bau einer richtigen Zisterne eine aufwändige Sache, so das viele Gartenfreunde sich mit Regentonnen begnügen. Mit dem früher üblichen 200-Liter-Fass unter einem der Regenfallrohre kommt man nicht weit, wenn man nicht nur ein paar Geranienkästen zu bewässern hat. Es gibt heute im Handel jedoch große Bottiche mit 500, eventuell sogar 1000 Litern Fassungsvermögen, mit denen bereits ein Stück weit kommt. Bei einem ordentlichen Gewitterregen (rechnerisch bei 10 mm Niederschlag, die in einem solchen Fall nicht selten sind) kann das Dach eines Hauses mit 100 qm Grundfläche 1000 Liter Wasser liefern und zwei 500-Liter-Regenbottiche füllen.
Gießen - aber richtig! 
In einem normalen Sommer, der öfter mal ein solches Wärmegewitter und den einen oder anderen Landregen bringt, kann man einen nicht allzu großen Gemüsegarten damit oft über die regenlosen Zeiten bringen. Dabei hilft ein wenig Wissen über da Gießen weiter: Als Faustregel kann man annehmen, dass ein Liter Wasser pro Quadratmeter einen Zentimeter tief eindringt. Da Gemüsepflanzen so etwa 20 cm tief wurzeln, sollte man bei einer anständigen Gießaktion jedem Quadratmeter Beetfläche zwei Zehn-Liter-Gießkannen spendieren.

Das Wasser, das auf diese Weise ziemlich tief in den Boden eindringt, verdunstet dann auch nicht so schnell, eine solche sachgemäße Gießaktion hält einige Tage vor. Spritzt man jedoch jeden Abend auf jedes Beet ein bisschen Wasser wie das viele Leute tun, ist das für die Katz: Anstatt der Pflanzen gießt man lediglich die Troposphäre, denn das Bisschen Feuchtigkeit an der Oberfläche ist im Nu wieder verdunstet. Besser ist es daher, sich jeden Abend oder Morgen ein Beet vorzunehmen und es gründlich zu gießen.
Hacken und Mulchen 
Am nächsten Tag nimmt man sich dann das nächste Beet vor und hackt das am Vortag gegossene das dann oberflächlich abgetrocknet ist. Es heißt nicht umsonst, dass einmal Hacken dreimal Gießen ersetzt: Durch das Aufbrechen der obersten Bodenschicht zerstört man die Kapillaren, durch die das Wasser sonst verdunsten würde. Dazu reicht es, nur ganz oberflächlich zu hacken, damit man die Wurzeln der Pflanzen nicht beleidigt.
Noch mehr Gießen spart das Mulchen: Darunter versteht man im Gemüsebau das Bedecken des Bodens mit einer Schicht aus organischem Material. Grasschnitt eignet sich beispielsweise gut, vor allem bei Starkzehrern, da er viel Stickstoff liefert.
Noch mehr Grundwissen über den Gemüseanbau gibt es übrigens in dem hübschen eBook „Gärtnern für alle“, das man sich für gerade mal 2,99 Euro herunterladen kann.

Was ist eigentlich ein Zimmer?


Unter einem Zimmer kann sich eigentlich jeder etwas vorstellen, auch wenn die Definition etwas schwierig ist und es etwas unbeholfen klingt, wenn man sagt, dass es sich dabei um einen Raum handele, der Wohnzwecken oder feineren Arbeiten wie etwa Bürotätigkeiten dient. Was aber hat das Zimmer mit dem Zimmermann zu tun, der ja doch sicherlich nicht im Zimmer, sondern im Freien arbeitet? Und hieß eigentlich schon immer jeder bewohnbare Raum in einem Haus Zimmer oder gab es da früher besondere Kriterien? Und was ist ein Stube und was eine Kammer im Gegensatz zu einem Zimmer?

Das der Zimmermann etwas mit dem englischen Wort „timber“ zu tun hat, das so viel wie Bauholz bedeutet, ist naheliegend. Auch im Deutschen gab es dieses Wort früher und zwar in der Form „timbar“. Von ihm hat tatsächlich der Zimmermann seine Berufsbezeichnung. Allerdings hat das Verb „zimmern“ eine so genannte Bedeutungserweiterung durchgemacht und meint heute ganz allgemein die Holzarbeiten am Rohbau: Ein Zimmermann oder wie es heute offiziell heißt ein(e) Zimmerer/in zimmert einen Dachstuhl, einen Schuppen oder ein ganzes Haus aus Holz indem er oder sie sägt, nagelt, Zapfenverbindungen herstellt und vieles mehr, was man so in der dreijährigen Lehrzeit dieses Holzberufes lernt.

Früher hingegen war mit dem Zimmern eine ganz bestimmte Kunstfertigkeit des Zimmermanns gemeint: Das Herstellen des Schrofs nämlich, der Eckverbindung bei einem Blockhaus. Regional wird diese Eckverbindung in der Fachsprache der Leute mit den breitkrempigen Hüten und den schwarzen Manchesterhosen mit dem schicken Schlag auch heute noch als „der Zimmer“ bezeichnet.

Ein Zimmer war früher daher ein Raum, dessen Wände in Blockbauweise erstellt worden waren. Da dies aufwendig war, stellte man oft nur die ebenerdigen Wohnräume auf diese Weise her und ein solches Haus hatte dann eben nur im Erdgeschoss Zimmer. Ganz früher, als die meisten Häuser nur aus einem einzigen solchen Zimmer bestanden, bezeichnete man dies auch als Gaden.

Ist ein Zimmer beheizbar, wird daraus eine Stube. Dieses Wort hängt dann auch mit dem englischen Wort „stove“ für den Ofen zusammen. Irgendwann kam dann auch die Idee auf, dass man den Schlafbereich vom Wohn- und Kochbereich durch eine Bretterwand abtrennen könnte und diesen abgeteilten Raum nannte man dann Kammer. Dieses Wort hat sich bis vor nicht allzu langer Zeit auch noch als Bezeichnung für ein Schlafzimmer erhalten: Noch vor einigen Jahrzehnten sagte man auch „Stube, Kammer, Küche“, wenn man ein Zweizimmerwohnung mit Küche meinte.




Dienstag, 14. Dezember 2010

Der eigene Garten


„Der kürzeste Weg zur Gesundheit ist der Weg in den Garten“, sagt ein altes Sprichwort. Daran hat sich auch heute noch nichts geändert: Tatsächlich erhöht der eigene Garten unser Wohlbefinden gleich auf mehreren Wegen: Bereits wenn wir anfangen, einen Garten anzulegen, einen bestehenden übernehmen oder einen vernachlässigtes Stück Gartenland zu reaktivieren, verschaffen wir uns körperliche Bewegung und eine befriedigende Aufgabe. Im eigenen Garten hetzt und zwingt uns niemand zur Arbeit, so dass kein Stress entsteht. Die körperliche Belastung können wir auf das Maß beschränken, das unserem Wohlbefinden zuträglich ist, denn hier können wir das Arbeitstempo selbst bestimmen, weil wir unser eigener Chef sind.

Wenn dann tatsächlich etwas in unserem Garten wächst, haben wir ständig Erfolgserlebnisse, die größten natürlich bei der Ernte und wenn wir unsere selbst erzeugten Lebensmittel mit Genuss im Kreise unserer Lieben verspeisen oder Freunde damit beschenken. Das – und natürlich auch die Freude an der Gartenarbeit – tun unserer Psyche wohl, was überdies nicht ohne positive Folgen für unser körperliches Wohlbefinden bleibt.

Schließlich haben wir es in unserem eigenen Garten aber auch in der Hand, wie wir unsere Obst und Gemüse erzeugen: Wenn wir das so wollen, wird es nicht mit Chemie künstlich aufgeblasen und vergiftet, sondern wächst natürlich zu einem gesunden Lebensmittel heran. Daher ist es auch Quatsch, wenn uns jemand vorrechnet, dass wir mehr Geld für unser Gemüse ausgeben, als wenn wir es im Supermarkt kauften: Die Kosten für unser eigenes Gemüse dürfen wir, wenn überhaupt, nicht mit den Preisen vergleichen, die man im Supermarkt für den dort angebotenen Schund bezahlt, sondern mit dem, was hochwertiges Biogemüse kostet. Dazu kommt, dass wir im eigene Garten auch Sorten anbauen können, die man im Handel nur schwer und für teuer Geld oder gar nicht bekommen kann.

Wer also in eigene Häuschen zieht oder sonst die Möglichkeit dazu hat, sollte auf seinen eigenen Garten nicht verzichten. Damit frischgebackene Hobbygärtner am Anfang nicht allzu viel Lehrgeld bezahlen, gibt es das hübsche EBook „Gärtnern für Alle“, das man sich für schlappe EUR 2.99 bei Xinxii herunterladen kann und das das Basiswissen für den angehenden Amateur-Gemüsegärtner in kompakter und gut lesbarer Form enthält.

Elektrischer Strom


Mit der Möglichkeit, elektrischen Strom im großen Stil zu erzeugen und mit Elektromotoren in mechanische Arbeit zu verwandeln, wurde unsere Welt revolutioniert. Man konnte jetzt praktisch an jedem Ort Maschinen betreiben konnte, ohne dazu eine Dampfmaschine oder einen Gasmotor aufstellen zu müssen. Mit der Zeit hielt der Elektroantrieb auch in den Privathaushalten Einzug und erleichtert uns heute das Leben kolossal: Man denke nur an Waschmaschine und Kühlschrank, Geschirrspüler und Staubsauger im Haushalt, die Elektrowerkzeuge des Heimwerkers und an elektrisch betriebene Gartengeräte wie Häcksler, Heckenschere oder Rasenmäher.

Die Verfügbarkeit von elektrischem Strom an jedem Ort, in Betrieben und privaten Haushalten ermöglichte aber auch die Entwicklung von Informationstechnologien für die breite Masse: Das Radio, später das Fernsehen, heute sogar Computer und Internet - sie alle sind ohne das öffentliche Stromnetz kaum denkbar.

Dadurch, dass die Technik voran schritt, wurde in der Vergangenheit der Strom immer billiger – zumindest im Verhältnis zu unseren in der Wirtschaftswunderzeit ständig wachsenden Einkommen. Diese Zeiten sind jedoch mittlerweile leider vorbei. Der Strombedarf unserer modern ausgestatteten Haushalte ist enorm und aufgrund der ständig unverschämt steigenden Strompreise wird das Bezahlen seiner immer höheren Stromrechnungen für so manchen ein richtiges Problem und auch für die, denen der Strompreis nicht wirklich an die Existenz geht, ist er zumindest ein erhebliches Ärgernis.

Zum Glück gibt es die Möglichkeit, den Stromanbietern, die mit ihren Tarifen allzu unverschämt werden, die rote Karte zu zeigen, was leider noch viel zu wenig getan wird: Seit einigen Jahren ist es möglich, seine Stromanbieter frei zu wählen. Das sorgt für ein wenig Konkurrenz und würde mehr bringen, wenn mehr Leute diese Möglichkeit nutzen würden.

Was Sie persönlich sparen können, können Sie kostenlos und unverbindlich mit diesem Stromtarifrechner ermitteln.

Erneuerbare Energien


Elektrischen Strom kann man im Prinzip aus jeder Art von Energie herstellen, am einfachsten mit solchen Energieformen, die sich leicht in eine Drehbewegung umwandeln lassen. Die verbreitetste Methode dabei ist, mit Hilfe des primären Energieträgers (Kohle, Öl, Uran...) Wärme zu erzeugen, mit der man Wasser erhitzt und mit dem so erzeugten Dampf Dampfturbinen anzutreiben. Diese drehen dann wieder die Dynamos oder Generatoren, die Strom erzeugen.
Heute werden solche Wärmekraftwerke vor allem mit den fossilen Energieträgern Kohle, Erdöl und Erdgas betrieben. Deren Vorkommen sind nach allem, was wir bisher darüber wissen, begrenzt und gehen irgendwann einmal zu Ende. Auch das in den sowieso inakzeptablen Atomkraftwerken verwendete Uran ist nicht unbegrenzt vorhanden.
Aus diesem Grunde ist es sinnvoll, Energiequellen zu nutzen, die sich nicht erschöpfen: Wind, Wasser und Biomasse erneuern sich ständig solange die Sonne auf diesen Planeten scheint. Je eher wir daher von fossilen Energieträgern unabhängig werden, desto besser ist es.
Ein großer Vorteil der Erneuerbaren Energiequellen ist, dass sie praktisch überall vorhanden sind und sich auch in kleinem Maßstab nutzen lassen: Auch ein kleines Fließgewässer lässt sich zum Beispiel von einer Kommune zur Stromerzeugung heranziehen und Wind- und Sonnenenergie können sogar von privaten Haushalten nutzen.
Ein eigenes kleines Kraftwerk kostet zwar zunächst Geld, amortisiert sich jedoch auf die Dauer, da es erheblich Stromkosten einsparen kann. Wer nicht die Möglichkeit hat, seine eigene Sonnen- oder Windenergieanlage zu betreiben, kann jedoch trotzdem Geld für elektrischen Strom einsparen und das sogar ganz ohne dafür zunächst etwas zu investieren: Ganz einfach, indem er von der seit einigen Jahren bestehenden Möglichkeit Gebrauch macht, sich von seinen lokalen Stadtwerken zu verabschieden und sich einen günstigeren Energieversorger sucht. Das eingesparte Geld kann man dann zum Beispiel in Anteile an Windkraftfonds investieren und so nicht nur die Nutzung erneuerbarer Energien fördern, sondern auch noch eine hübsche Rendite erzielen.
Ob und wieviel man an seinem jeweiligen Wohnort durch den Wechsel seines Stromanbieters einsparen kann, lässt sich mit diesem Tarifrechner feststellen.

Öko-Stromtarife


Seit vor einiger Zeit der Strommarkt liberalisiert wurde, können Verbraucher sich ihren Stromanbieter aussuchen. Man ist jetzt nicht mehr an den lokalen Energieversorger, also die örtlichen Stadtwerke gebunden, sondern kann mit einem beliebigen Energieunternehmen einen Vertrag abschließen. Technisch ändert sich dabei für den Stromkunden gar nichts. Der Strom kommt weiterhin über die gleiche Leitung ins Haus und der lokale Energieversorger ist auch weiterhin dafür verantwortlich und muss z.B. bei Störungen Abhilfe schaffen. Nur auf der Stromrechnung steht jetzt ein anderes Energieversorgungsunternehmen als Absender und – hoffentlich – ein niedrigerer Gesamtbetrag.
Neben den herkömmlichen Tarifen bieten viele der neuen Stromanbieter, die es seit der Liberalisierung des Strommarktes gibt, auch so genannte Öko-Tarife an. Sie sind teurer als die herkömmlichen Tarife, da man mit ihnen (angeblich) Strom aus regenerativen Energiequellen erhält. Das ist jedoch in den meisten Fällen Humbug und die Energieversorger versuchen damit lediglich, ihre Mehrkosten für den Strom wieder herein zu holen, den sie nach dem Energie-Einspeisungsgesetz von Leuten abnehmen müssen, die Strom aus regenerativen Energiequellen erzeugen.
Wie groß der Ökostrom-Anteil an der gesamten Liefermenge eines Anbieters ist, liegt also nicht daran, wieviele seiner Kunden einen Ökotarif haben, sondern wieviel Erzeuger von Ökostrom ihn in die Pflicht nehmen, ihren Ökostrom anzukaufen. Will man hingegen wirklich etwas für den Ausbau der Nutzung regenerativer Energiequellen wie Wind, Wasser und Sonne tun, sollte man für das Geld, was man für einen Ökostromtarif mehr ausgeben würde, lieber direkt in erneuerbare Energien investieren und dafür etwa Anteile an Windkraftfonds kaufen.
Damit für so etwa möglichst viel übrig bleibt, sollte man sich den für den seinen Wohnort und seinen individuellen Strombedarf günstigsten Stromtarif heraussuchen, was man zum Beispiel mit diesem Tarifrechner machen kann.