Mittwoch, 15. Dezember 2010

Richtiges Gießen, Zisternen und Regentonnen


Wer einen Garten hat, weiß, dass er diesen im Sommer öfter einmal bewässern muss. In heißen Sommern kann es passieren, dass dafür eine ganze Menge teures Leitungswasser drauf geht. Dadurch verteuert sich das selbst angebaute Gemüse bzw. wird die Blumenpracht eines Ziergartens zum teuren Spaß.
Allerdings lassen sich die Ausgaben für das teure Leitungswasser in vielen Fällen deutlich senken, wenn man sein eigenes Wasser zum Gießen hat. Ganz fein ist natürlich derjenige heraus, der eine eigene Quelle, einen Brunnen oder einen Bach hat, der am Garten vorbei oder durch ihn hindurch fließt. Im letzteren Falle sollte man sich jedoch bei der Gemeinde schlau machen, ob und unter welchen Bedingungen man Wasser aus einem Gewässer entnehmen darf, da es sonst Ärger geben kann.
Regenwasser sammeln 
Hat man kein eigenes Wasser „von unten“, was ja bei den meisten Gartenbesitzern der Fall sein wird, bleibt die Möglichkeit das Regenwasser zu sammeln. Mit einer Zisterne, die groß genug ist, dass man das Wasser von sämtlichen Niederschlägen über das Jahr sammeln kann, sollten eigentlich bei den bei uns in etwa üblichen Verhältnissen von Gartengröße und Dachflächen bei Einfamilienhäusern auch in sehr heißen und trocknen Sommern keine Probleme mit Gießwassermangel auftreten, wenn man sämtliche Regenfallrohre in die Zisterne münden lässt.
Allerdings ist der Bau einer richtigen Zisterne eine aufwändige Sache, so das viele Gartenfreunde sich mit Regentonnen begnügen. Mit dem früher üblichen 200-Liter-Fass unter einem der Regenfallrohre kommt man nicht weit, wenn man nicht nur ein paar Geranienkästen zu bewässern hat. Es gibt heute im Handel jedoch große Bottiche mit 500, eventuell sogar 1000 Litern Fassungsvermögen, mit denen bereits ein Stück weit kommt. Bei einem ordentlichen Gewitterregen (rechnerisch bei 10 mm Niederschlag, die in einem solchen Fall nicht selten sind) kann das Dach eines Hauses mit 100 qm Grundfläche 1000 Liter Wasser liefern und zwei 500-Liter-Regenbottiche füllen.
Gießen - aber richtig! 
In einem normalen Sommer, der öfter mal ein solches Wärmegewitter und den einen oder anderen Landregen bringt, kann man einen nicht allzu großen Gemüsegarten damit oft über die regenlosen Zeiten bringen. Dabei hilft ein wenig Wissen über da Gießen weiter: Als Faustregel kann man annehmen, dass ein Liter Wasser pro Quadratmeter einen Zentimeter tief eindringt. Da Gemüsepflanzen so etwa 20 cm tief wurzeln, sollte man bei einer anständigen Gießaktion jedem Quadratmeter Beetfläche zwei Zehn-Liter-Gießkannen spendieren.

Das Wasser, das auf diese Weise ziemlich tief in den Boden eindringt, verdunstet dann auch nicht so schnell, eine solche sachgemäße Gießaktion hält einige Tage vor. Spritzt man jedoch jeden Abend auf jedes Beet ein bisschen Wasser wie das viele Leute tun, ist das für die Katz: Anstatt der Pflanzen gießt man lediglich die Troposphäre, denn das Bisschen Feuchtigkeit an der Oberfläche ist im Nu wieder verdunstet. Besser ist es daher, sich jeden Abend oder Morgen ein Beet vorzunehmen und es gründlich zu gießen.
Hacken und Mulchen 
Am nächsten Tag nimmt man sich dann das nächste Beet vor und hackt das am Vortag gegossene das dann oberflächlich abgetrocknet ist. Es heißt nicht umsonst, dass einmal Hacken dreimal Gießen ersetzt: Durch das Aufbrechen der obersten Bodenschicht zerstört man die Kapillaren, durch die das Wasser sonst verdunsten würde. Dazu reicht es, nur ganz oberflächlich zu hacken, damit man die Wurzeln der Pflanzen nicht beleidigt.
Noch mehr Gießen spart das Mulchen: Darunter versteht man im Gemüsebau das Bedecken des Bodens mit einer Schicht aus organischem Material. Grasschnitt eignet sich beispielsweise gut, vor allem bei Starkzehrern, da er viel Stickstoff liefert.
Noch mehr Grundwissen über den Gemüseanbau gibt es übrigens in dem hübschen eBook „Gärtnern für alle“, das man sich für gerade mal 2,99 Euro herunterladen kann.

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