Die eigenen vier Wände als Nest für sich und seine Lieben wünschen sich bei uns eine Menge Leute. Viele denken dabei vor allem an einen Neubau und vergessen, das auch ein gebrauchtes Haus durchaus seine Vorteile haben kann.
Als erstes ist hier natürlich der Preis zu nennen. Wenn es sich nicht gerade um ein Sahnestückchen in allererster Lage, wie etwa ein Geschäftshaus an der Flaniermeile einer Großstadt oder eine Villa in Blankenese handelt, wird ein gebrauchtes Haus immer für weniger Geld zu haben sein, als ein neues. Natürlich hört man immer wieder Horrorgeschichten von versteckten Baumängeln, veralteten Installationen, deren Ersatz viel teurer wurde als es zunächst den Anschein hat und dergleichen. Allerdings kann man, wen man sich umhört auch genügend Geschichten von Leuten erfahren, die durch Murks am Bau mit ihrem neuen Häuschen gewaltig auf die Nase gefallen sind.
Ein unleugbarer Vorteil eines gebrauchten Hauses ist, dass ein solches bereits in der realen Welt und nicht erst auf den Plänen oder gar vorerst nur im eigenen Kopf existiert. Anders ausgedrückt: Wer sich ein gebrauchtes Haus – ein bewohnbares natürlich und kein Bastelobjekt – kauft, legt das Geld dafür auf den Tisch und kann anschließend mit seinen Möbeln anrücken.
Es muss nicht sein, dass man ein gebraucht gekauftes Haus sofort auf den neuesten Stand der Technik bringt, bevor man einzieht. Wer meint, dass er unbedingt, nur weil er jetzt neu einzieht, die komplette Haustechnik austauschen muss, obwohl bisher die Vorbesitzer mollig darin gewohnt haben, ist selbst schuld. Man wird heutzutage nicht mehr viele Häuser finden, in denen keine einigermaßen moderne Heizung eingebaut ist und wenn man welche ohne Badezimmer oder gar mit Klo auf dem Hof sehen will, wird man noch weniger leicht fündig werden. Installationen, die zehn oder auch zwanzig Jahre auf dem Buckel haben, halten in der Regel durchaus noch eine Weile.
Natürlich muss man aufpassen, dass man nicht eine oberflächlich betrachtet recht schmucke Bruchbude erwischt, die von ihrem Eigentümer jedoch gerade deswegen verscherbelt wird, weil er weiß, dass unter der schönen Oberfläche bereits üble Schäden lauern, die demnächst kostspielige Reparaturen erforderlich machen. Dagegen hilft, vor dem Kauf einen Sachverständigen hinzu zu ziehen und möglichst entsprechende Klauseln in den Kaufvertrag aufzunehmen.
Ein weiterer Vorteil eines Altbaus ist der, dass der Garten bereits angelegt ist und oftmals auch viel größer, als man ihn heutzutage in einem Neubaugebiet mit vorgefertigten Bauplätzen für Geld und gute Worte je bekommen kann. Ein alter Garten besitzt in der Regel auch Sträucher und Bäume, die bereits Schatten und Sichtschutz spenden und/oder Obstgehölze, die schon lange tragen.
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