Dienstag, 21. Dezember 2010

Bauen in alten Zeiten


Den Traum vom eigenen Haus kann sich bei uns heute bei weitem nicht jeder erfüllen. So mancher, der es trotz knappem Geldbeutel probiert hat, ist damit auf die Nase gefallen. Das war aber nicht immer so: Auch in sehr armen Gegenden hatten die Leute in früheren Zeiten eigene Häuser, wenn sie als Bauern oder wenigstens Häusler eigenen Grund und Boden hatten.

Ganz früher einmal war es so, dass man sich einfach Land nehmen konnte. Man rodete ein Stück des Urwaldes, der Deutschland damals noch so gut wie vollständig bedeckte, legte Felder an und baute sich ein Haus aus dem was der Wald beim Roden geliefert hatte: Holz.

Als mit dem Aufkommen des Adels mehr und mehr Staatlichkeit und Gesetze Einzug hielten, war es nicht mehr ganz so einfach. Wo aber Platz war nahm der Grundherr gerne Siedler auf, die den sonst brach liegenden Boden urbar machten und dem Herrn dann aus ihren Erträgen Abgaben leisten konnten.

Irgendwann war dann aber alles aufgeteilt. Wer aber Grund und Boden besaß, für den war da Bauen immer noch verhältnismäßig günstig, weil es vor allem Arbeit kostete. Auf der schwäbischen Alb etwa baute man mit Feldsteinen, die auf dem Acker "wuchsen" und sowieso ständig abgeklaubt werden mussten. Als Mörtel verwandte man Lehm, der dort ebenfalls von Natur aus vorkommt. Wer nun noch etwas Wald sein eigen nannte, musste nicht einmal das Holz für den Dachstuhl kaufen. Auf diese Weise wurde auf der Schwäbischen Alb noch im 19. vielleicht stellenweise sogar bis in das 20. Jahrhundert hinein gebaut. Dass diese Häuser nicht die schlechtesten waren, sieht man daran, dass viele von ihnen noch heute existieren und oft auch sehr schön hergerichtet sind.

Wenn man die Bauweise mit Feldsteinen und Lehm auch vielleicht nicht unbedingt für sein Wohnhaus verwenden möchte, eignet sie sich durchaus auch dafür, Nebengebäude wie Schuppen, aber auch Zier- und Stützmauern im Garten und ähnliches auf diese urige Weise für wenig Geld, energiesparend und umweltfreundlich zu errichten.

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